Osteopathische Behandlung des Säuglings

Für das Baby bedeutet die Entbindung großen Stress.
Beim Weg durch den engen Geburtskanal wirkt starker Druck auf den kindlichen Kopf und werden die noch weichen Schädelknochen stark verschoben. Diese Verformung bildet sich in der Regel von selbst zurück, in manchen Fällen können aber starke Spannungen entstehen, die sich nicht nur auf den Kopf- und Halsbereich des Säuglings, sondern über das Muskelsystem, Bänder, Sehnen und anderes Gewebe auf den gesamten Körper des Kindes auswirken können. Vor allem nach schwierigen Geburten etwa einem Kaiserschnitt, einer Beckenendlage oder unter Zangen- oder Saugglockeneinsatz, bei denen besonders starke Kräfte auf den Schädel wirken, sollte das Neugeborene auf mögliche Fehlspannungsmuster und Asymmetrien untersucht werden. Typische Folgen solcher Kompressionen können z.B. ein Schiefhals und Schlafstörungen sein. Auch Schrei-oder Spuckkinder leiden oft an entsprechenden funktionellen Problemen. Die Kompressionen im Schädelbereich engen nämlich häufig die beiden Öffnungen an der Schädelbasis ein, durch die Blut- und Nervenbahnen ziehen. Betroffen sind davon vor allem der Eingeweidenerv und der Zungen-Schlund-Nerv. Aber nicht nur der Schädel, auch andere Teile des Körpers können von Kompressionen betroffen sein, etwa Schultern oder Hüfte.
Nicht selten führen bei der Geburt erworbene Funktionsstörungen erst Jahre später zu Beschwerden. Zusätzlich zu den Untersuchungen des Kinderarztes ist daher auch eine Kontrolle durch den Osteopathen sinnvoll, bei der der gesamte Körper des Neugeborenen sehr gründlich auf Fehlspannungen bestehen, kann in bestimmten zeitlichen Abständen die normale Entwicklung kontrolliert und - falls notwendig - durch Korrekturen unterstützt werden. Für das Baby ist die Osteopathische Untersuchung und Behandlung dabei ungefährlich und schmerzfrei: manchmal schläft es sogar ein.

(Artikel aus der Patientenzeitschrift " Osteopathie heute " des bvo)

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