Sanfte Hilfe für Babys mit Verdauungsstörungen

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Für seine gesunde Entwicklung benötigt das Neugeborene Nährstoffe und Energie. Diese bezieht es über den Magen-Darm-Trakt aus der Nahrung. Deswegen ist es wichtig, dass dieser Bereich optimal funktioniert. Doch gerade sehr junge Babys leiden häufig an Beschwerden des Verdauungstrakts wie Durchfall, Verstopfung oder Erbrechen. Diese können verhältnismäßig harmlose Anpassungsschwierigkeiten des Organismus sein oder aber auf ernsthafte Erkrankungen hindeuten. Neben der Behandlung durch den Kinderarzt kann die Osteopathie helfen die Funktionen von Verdauung, Schlucken und Atmung zu verbessern und die Ursachen von akuten oder chronischen Verdauungsbeschwerden aufzuspüren.

Vor allem in den ersten Lebensmonaten zeigen Kinder ein sehr unregelmäßiges Stuhlverhalten. So kann es sein, dass ein Kind an einem Tag mehrmals eine volle Windel hat und die nächsten Tage gar nicht. Solange das Baby gut gedeiht und zunimmt, sind solche Unregelmäßigkeiten völlig normal. Schließlich muss der junge Körper sich erst an Nahrung und deren Verdauung gewöhnen.
Wenn der Stuhl aber seltener wird und zugleich sehr hart und trocken ist, deutet dies auf eine Verstopfung hin. Oft hilft es schon dem Kind viel zu trinken zu geben bzw. den Brei flüssiger zu machen. Bei anhaltender Verstopfung sollte allerdings ein Arzt konsultiert werden, um mögliche organische oder psychische Ursachen abzuklären.

Häufig treten bei Neugeborenen sog. Dreimonatskoliken, Bauchschmerzen und Blähungen auf. Oft verschluckt das Kind einfach nur zu viel Luft beim trinken, da es das richtige Schlucken und Atmen noch lernen muss. Auch eine Nahrungsumstellung kann zu vorübergehenden Bauchschmerzen führen. Wenn das Kind aber häufig unter Blähungen und Schmerzen leidet, nicht zunimmt oder gar Fieber und Erbrechen hinzukommen, sollte sichergestellt werden, dass keine ernsthafte Erkrankung vorliegt.

Vor allem bei Erbrechen und Durchfall ist eine ärztliche Untersuchung wichtig, denn der Verlust an Flüssigkeit und lebenswichtigen Elektrolyten belastet das Neugeborene viel stärker als einen Erwachsenen und muss rasch gestoppt und ausgeglichen werden. Neben verdorbener Nahrung und Infektionen können auch Allergien oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit dahinter stecken.

So hilft der Osteopath:

Akute Symptome wie Erbrechen oder Durchfall kann die Osteopathie nicht behandeln, aber nach ihren körperlichen Ursachen forschen. Schwere Erkrankungen, die medikamentöse oder chirurgische Maßnahmen erfordern, z.B. eine Blinddarmentzündung oder ein Darmverschluss, müssen grundsätzlich von einem Arzt behandelt werden. Der Osteopath kann aber in Absprache mit ihm die Behandlung unterstützen.

Bei vielen Beschwerden des Verdauungsapparates kann die Osteopathie sehr erfolgreich dazu beitragen Dysfunktionen und ihre Ursachen zu identifizieren. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass der Osteopath nicht von vornherein von einer bestimmten Ursache ausgeht, sondern intensiv nach ihr sucht, indem er den Signalen des Körpers folgt. Spannungen im letzten Abschnitt des Dickdarms sind z.B. häufig die Ursache für Verstopfungen, viele Beschwerden lassen sich aber auch auf Kompressionen des Schädels zurückführen, denen das Baby im Mutterleib und beim Durchtritt durch das Becken der Mutter ausgesetzt ist. Denn dabei wird der Kopf um bis zu 2 cm zusammengedrückt mit der Folge, dass eine Zugwirkung auf Muskeln, Bänder und anderes Gewebe ausgeübt wird, die sich über den gesamten Körper fortsetzen kann. Zudem werden die Schädelöffnungen an der Schädelbasis eingeengt, durch die verschiedene Blut- und Nervenbahnen laufen, wie der Eingeweidenerv und der Zungen-Schlund-Nerv. Sind diese beeinträchtigt können vielfältige Störungen rund um die Verdauung entstehen.

Im Idealfall werden in einer präventiven osteopathischen Untersuchung nach der Geburt evtl. Dysfunktionen schon behandelt, bevor sie zu Beschwerden führen. Dies gilt vor allem nach schwierigen Geburten, etwa unter Einsatz von Zangen oder Saugglocken.

Nur selten eine Frage der Verdauung:
Schreikinder
Oft sind Funktionsstörungen durch Schädelkompressionen auch der Grund für sogenannte Schreibabys: Bei etwa 10% aller Kinder gehen die ersten drei bis sechs Lebensmonate mit intensiven, nicht zu beruhigenden Schreiattacken einher, die scheinbar grundlos meist am Nachmittag beginnen und bis in die Nacht dauern können. Da es bisher nicht gelungen ist, eine klare Ursache zu benennen, werden in der Schulmedizin meist Dreimonatskoliken als Grund vermutet.

Die Behandlung als Kolik zeigt aber häufig kaum Erfolg, wenn es darum geht das Schreien zu reduzieren, weswegen auch immer mehr Ärzte von dieser Erklärung abkommen. Aus osteopathischer Sicht haben Schreikinder nicht zwangsläufig Verdauungsbeschwerden. Tatsächlich leiden wohl nur etwa 10-15 % der Schreikinder an Koliken. Oft sind die Nervenbahnen am Schädel (z.B. der Eingeweidenerv) in ihrer Funktion beeinträchtigt oder die Hirnhaut steht unter Spannung. Das Kind fühlt sich unwohl und schreit. Diese Spannungen kann der Osteopath meist schnell und nachhaltig beheben und auf diese Weise das Schreien stark reduzieren. Stecken aber psychische Gründe hinter den Schreiattacken, etwa eine gestörte Mutter-Kind-Beziehung, stößt auch der Osteopath an seine Grenzen. Eine psychotherapeutische Behandlung kann er natürlich nicht ersetzen, aber durch die Behandlung der körperlichen Störungen des Kindes dazu beitragen, die seelischen Belastungen zu lindern.

(Artikel aus der Patientenzeitschrift " Osteopathie heute " des bvo)

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Ihr Osteopath Christian Mayer

Osteopath BAO

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